Deutschland und DDR
ERGA Kartoneisenbahn (Lehrmodelle)
Berlin
 
Bei der Suche nach den Original Marga-Bahn-Modellierbogen stiess ich auch noch auf die ERGA Lehrmodelle von Ernst Ganzer aus Berlin (er wurde bei den Margabogen bereits erwähnt). Ich forschte also auch in diese Richtung, denn die ERGA war ja bekanntlich der Lieferant von den Metallteilen der MARGA-Bahn.

Ernst Ganzer begann 1946, angesichts der Materialknappheit nach dem Krieg, mit der Entwiclung von Modellbaubögen aus Karton für vorbildgerechte Modelleisenbahnfahrzeuge. 1947 gründete er die Firma "ERGA Lehrmodelle Ganzer & Gaul" zur Produktion dieser Modellbaubögen, die in Modellbahnzeitschriften (unter anderem in den Böttcher-Heften) und über den Laden und den Versandhandel von "Luise Herr KG" (ein Hersteller von Modelleisenbahnen und Modellfahrzeugen in der DDR) angeboten wurden. Sie waren dann bis ca. 1956 im Handel erhältlich. Das Preis/Leistungsverhältnis lag auf der Hand: Kostete ein Märklin Blechwagen nach dem Krieg etwa 20 D-Mark, so war ein ERGA-Lehrmodell mitsamt den Metallteilen für 2.50 D-Mark erhältlich. Das Zubehör von ERGA konnte sich auch sehen lassen: Neben zwei verschiedenen Stellwerken, und einem Güterschuppen gab es noch einen Wasserturm, das Bahnwärterhaus und eine kleine Fernsprechbude (Bild).





Zur ERGA-Bahn gab es zwar Kartongleise mit Metallprofilen, aber ein Betrieb etwa auf Märklin oder Trix Gleisen war auch nicht unmöglich. Aber: Schon damals, als jene Bogen aktuell waren, wurde nicht selten ein Wagenunterteil von Trix oder Märklin verwendet. So bekamen auch meine Kartonwagen Märklin Unterbauten und einen dicken Karton als Stabilisator im Inneren des Wagens. Natürlich waren diese dicken Kartons ausgediente Verpackungen (wie man es damals vermutlich auch gemacht hätte).



Das Angebot an Wagen von ERGA war International: Neben Wagen aus Deutschland, wurden auch solche aus Dänemark den Niederlanden, aber auch Schweizer Güter- und Personenwagen der SBB nachgebildet (im Vordergrund des Bildes). Wie bei der Marga-Bahn wurde ich auch bezüglich ERGA dazu inspiriert noch selber Wagen im gleichen Stil anzufertigen. Der erste ist jener auf dem Bild mit der blauen „ERGA“ Aufschrift, den es so nie gegeben hatte…

 


Heintz'scher Haferzwieback

Speyer a. Rhein

Das "Haferzwiebackbähnchen" war 1935 herausgegeben worden. Die beiden Bogen enthielten neben einem Güterzug mit E-Lokomotive auch eine Bahnschranke und ein Signal. War erst klar für kleinere Kinder gedacht, wurde aber später mit Metallteilen versehen und bis mitte der 50er Jahre mehrfach mit unveränderter Grafik wieder aufgelegt.



 


Hoffmann's Eisenbahnwerkstatt
Mylau (Vogtland)

Die Firma von Werner Hoffmann aus Mylau fertigte ab 1946 Bausätze aus Pappkarton und Holz mit Metalldrehgestellen. Es gab keine Fertigware, alles musste selber zusammengebaut werden.



Die Innenverstärkungen bestanden aus dicker Pappe. Das Wagengerippe und der Wagenboden dagegen aus Holz. Darumherum kam die bedruckte Karton-Aussenhaut des Wagens. Ein Querschnitt veranschaulicht dies.



Leider war ein störungsfreier Betrieb auf Märklin- oder Trix-Gleisen infolge zu geringen Spurkränzen nicht möglich. Dies konnte ich mit herkömmlichen Modellbahn-Drehgestellen zum Glück ändern. Womit mein Hoffmann-Zug den Beweis für seine Tauglichkeit auf der Modellbahn erbracht hätte...


Auf der Testfahrt

Premiere!

Die erste Auflage von 1946 war sehr schnell ausverkauft, so dass noch im selben Jahr eine grafisch und technisch überarbeitete neue Auflage in den Handel kam.

1946 die zweite Auflage

Das Programm wurde erweitert, so dass bald diverse Eisenbahnzüge zusammengestellt werden konnten. Neben einem D-Zug/Schnellzug gab es noch einen Mitropa- und einen Güterzug. Die erhältliche E-52 Lok blieb aber bis am Schluss alleine im Programm. Angekündigt waren noch ein Doppeltriebwagen, Antriebsmotoren für Lokomotiven und Gleise. Bilder von Prototypen existieren zwar, aber ob es auch tatsächlich in den Handel kam ist nicht bekannt.



Ab 1957 gelangten neue Bogen mit den altbekannten Bauteilen in den Handel, die aber grafisch nicht mehr so auf der Höhe waren (Vereinfachtes Design). Was dann aber ab 1959 noch für kurze Zeit in den Handel gelangte war leider definitiv nur noch ein Schatten dessen was Ursprünglich mal aufgelegt worden war. Das folgende Bild ilustriert dies deutlich anhand des grünen D-Zug Wagens...



Ein Zug mit gemischten Wagen aus der Serie von 1957 (mit Aufschrift) und 1959 (ohne Aufschrift).


 Foto: Harry Kirsch
 


Kartoneisenbahnwagen unbekannter Herkunft

Als Erb- oder Dachboden-Fundstücke aufgetaucht, gelangten Kopien von den Bogen dieser deutschen Kartoneisenbahnwagen in meine Hände. Leider fanden sich keinerlei Hinweise auf deren Herausgeber, Hersteller, geschweige denn deren Herkunft.

Wer weiss hier mehr?









 
Historische Eisenbahn
 
Kartoneisenbahnen mit Metallteilen
waren die "Armeleute-Modellbahn"
30er bis 50er Jahre.
 
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